Parallel Vienna 2023 | gallery statement | Violetta Ehnsperg | Fritz Hortig | Leo Mayr

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Parallel Vienna 2023
5. – 10. September 2023
Klinik Penzing, Baumgartner Höhe 1, 1140 Wien


Gallery Statement – Pavillon 24, 1. Stock, Raum 109
Violetta Ehnsperg | Fritz Hortig | Leo Mayr


Dienstag, 05. September 2023:
Preview (by invitation only) 13:00 – 17:00 Uhr
Vernissage 17:00 – 22:00 Uhr

Mittwoch – Sonntag 13:00 – 20:00 Uhr


Die Galerie3 präsentiert auf der Parallel Vienna 2023 als gallery statement drei künstlerische Positionen, die jede auf ihre Weise lebhaft und laut sind: Violetta Ehnsperg, Fritz Hortig und Leo Mayr schaffen bunte künstlerische Kosmen, die zum Eintauchen einladen und uns zugleich mit ganz Alltäglichem konfrontieren. Mit dem Otto-Wagner Spital als Schauplatz, eine ehemals psychiatrischen Abteilung, wird die Menschlichkeit der hier ausgestellten Arbeiten nur noch mehr verstärkt. Genauso wild wie der Alltag ist die Kunst in diesem Raum.

Violetta Ehnsperg
nimmt im Programm der Galerie3 schon länger eine herausragende Stellung als junge abstrakter Künstlerin ein. Ihre Malereien stehen ganz in der Tradition des europäischen Informel, selbst wenn sich manchmal auch – aufgrund biographischer Bezüge – thailändische Einflüsse im Werk der Künstlerin wiederfinden. Große Gesten sind es, mit denen wir konfrontiert werden. Die Kraft der Farben, ihre innere Bewegtheit, die generell der abstrakten Kunst ihre enorme Wirkkraft gibt, wird von Ehnsperg gekonnt inszeniert. Durch einen sichtbar schwungvollen Farbauftrag schafft es die Künstlerin die der Farben innewohnende Dynamik auf der Leinwand zu intensivieren. Ehnspergs Beteiligung an der diesjährigen Parallel kann als kleiner Vorbote ihrer Einzelausstellung in Wien verstanden werden, die am 11. Oktober 2023 eröffnet wird.

Neben der Malerei setzt sich Ehnsperg auch intensiv mit Materialien auseinander. Ihr Interesse liegt dabei oft bei Textilien, die für die Künstlerin auch starke biographische Bezüge herstellen. Das Phänomen des sich Erinnerns wird im künstlerischen Prozess mit Hilfe von Mode, Fetzen von Leinwänden und anderen Gegenstände ihrer Vergangenheit sichtbar gemacht. So ergeben sich auch künstlerische Gemeinsamkeiten zwischen ihr und Fritz Hortig, die beide gemeinsam künstlerische Sitzgelegenheiten geschaffen haben.  

Fritz Hortig
lebt seine Kunst und testet so auch immer wieder ihre Grenzen aus. Der Übergang zwischen Kunst und Mode und so auch zwischen Mode und Alltag passiert bei ihm fließend, wie man es sowohl bei seiner Kleidung, am Beispiel der Möbelstücke oder eben bei seinen Bildern sehen kann. Hortigs Attribute sind kunterbunt, lautstark und lebendig. In seinen Bildern kommt es immer wieder zu wilden Kompositionen aus Alltäglichem und Ungewöhnlichem. Er bedient sich für seine Zeichnungen an Farben, Formen und Wortfetzen, ohne sich danach auf die Suche zu gemacht zu haben. In der Zeichnung treffen die einzelnen Elemente dann zusammen und hinterlassen gemeinsam gern mal ein Fragezeichen. Auf einer Art Fries zeigt sich diese verwunderliche Kombination aus Wort und Bild so deutlich wie Hortig es zulässt. Vergleichbar mit Bildgeschichten, spielt er mit Wörtern, verdreht sie und gibt ihnen gemeinsam mit knallenden Farben und Zeichnungen neue Bedeutungen. Kleine frische Arbeiten des Wortneuschöpfers ergänzen die Präsentation.

Ebenfalls am Alltäglichen bedient sich hier auch Leo Mayr. Seine „humans of late capitalism“ erscheinen wie eine sanfte liebevolle Parodie. Akribisch formt Mayr gesellschaftliche Eindrücke mit Ton. Wir begegnen Vertrautem, wenn wir uns den Figuren widmen. Humorvoll und doch auch unverblümt sind diese Porträts von Unbekannten, die uns trotzdem bekannt vorkommen. So schafft er das, woran viele museale Institutionen immer noch scheitern, nämlich die „allgemeine Bevölkerung“ in einen Kunstraum einzubauen. Der Ausstellungsraum wird bevölkert von Menschen aus dem Wiener Alltag.  Und doch steckt hinter den Figuren, wie es der Titel der Arbeit auch verrät, eine feinspitzige Kritik am Spätkapitalismus des 21. Jahrhunderts. Arglos hält er uns einen Spiegel vor Augen und bringt uns dennoch zum Schmunzeln.



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