Raphaela Riepl
About
Biography
Gerade weil Riepl mit Licht ein Medium gewählt hat, welches einen langen Arbeitsprozess, Planung und technisches Wissen voraussetzen, ist ihr künstlerische Spontanität und das Nicht-Rationale besonders wichtig. Sie arbeitet mit handgebogenen Glasröhren, die mit Argon gefüllt sind - einem Gas, welches hellblaues Licht erzeugt und ihr damit ein spezielles Farbspektrum ermöglicht. Im ersten Schritt entwickelt sie die Formen der Lichtröhren, ein Prozess im Laufe dessen Zeichnung, aber oft auch Aquarellmalerei zum Einsatz kommen, um Farbatmosphären zu entwerfen. Sind die geformten Leuchtröhren dann gefertigt, beginnt ein weiterer Prozess, den die Künstlerin mit einem collageartigen Zusammensetzen der Formen beschreibt, die etwas unplanbares Neues ergeben. Bei diesem Finale denkt Riepl die verschiedenen Stimmungen mit, also die Wirkung bei Tageslicht, bei Dämmerung und bei Dunkelheit. Die Übergänge und Zwischenzustände, das Liminale und die Wandelbarkeit interessiert die Künstlerin dabei besonders.
Raphaela Riepl (*1985)
war schon als Teenager klar, dass sie Künstlerin werden wollte. Nicht die alten
Meister der Malerei gaben allerdings den Anstoß für ihre Laufbahn, sondern die
in Linz aufgewachsene Künstlerin ließ sich bereits als Schülerin bei der Ars
Electronica und zeitgenössischer Kunst inspirieren. Gegen Ende ihres Studiums
der Grafik bei Gunther Damisch an der Akademie der Bildenden Künste in Wien zog
es sie nach New York City, wo sie im Studio des international bekannten
Lichtkünstlers Keith Sonnier mitarbeitete. Diese
Begegnung mit dem mittlerweile verstorbenen Künstler ist für sie bis heute eine
wichtige Inspiration und gab mit den Anstoß, dass sie unmittelbar nach ihrem
Studium fünf Jahre in NYC lebte und arbeitete. Riepl lernte dort die Kunstszene
in Brooklyn kennen und setzte zahlreiche Ausstellungen um. Zeitgleich eignete
sie sich Fachwissen und technischen Fertigkeiten in einer Neonlichtwerkstatt an,
wo sie ihren Lebensunterhalt verdiente.
Seit 2015 lebt und arbeitet Raphaela Riepl in Wien. Sie setzt permanente und
temporäre Projekte im öffentlichen Raum und Kunst am Bau um und ist in
Ausstellungen im In – und Ausland vertreten.