Annemarie Arzberger

Born in Graz

Works

Biography

INDIVIDUELLE MYTHOLOGIEN UND MYTHOLOGISCHE INDIVIDUEN
Um eigene Welten zu erschaffen nutzt Annemarie Arzberger die Technik der Collage, involviert Aquarellmalerei, Masken, Kostüme, Figuren und Performance. Sie beschäftigt sich mit dem Drei-Göttinnen-Kult und der weiblichen Darstellung des Todes in verschiedenen Kulturen und Epochen.

MALEREI
Entstandene Entwürfe übersetz Arzberger in Aquarell auf Papier. Meistens sind es weibliche Figuren, die an einem heiligen Ort sind. Sie bewachen und verteidigen magische Gärten und Seen oder sind auf der Durchreise und müssen Prüfungen bestehen. Sie sind Hybridwesen aus Mensch, verschiedenen Tierarten, Pflanzenteilen und Flüssigkeiten. Das Element Wasser spielt im Zusammenhang mit den Göttinnen eine wichtige Rolle und taucht mit anderen Symbolen und Elementen in ihren Bildern auf: Schleier und Vorhänge, die den Blick freigeben oder verschleiern. Treppen und Durchgänge stehen für den Weg ins Ungewisse und die Wahl, die getroffen werden muss. Gewächse und Pilze sollen einen Hinweis auf einen Zeitaspekt und die Vernetzung zwischen allen Lebewesen geben. Blitze, Laserstrahlen und Elektrizität stehen nicht nur für eine gewaltige Entladung und Sturm, setzen Akzente und symbolisieren eine Verbindung mit den Ahnen. Oft entsteht eine Gebirgskette oder Wüstenlandschaft aus dem Faltenwurf einer Bettdecke und verbindet den Wachzustand mit der Realität des Traums.

In der Farbpalette von Annemarie Arzberger spielt Rot eine große Rolle. Rot in seinen Abstufungen markiert verschiedenste Akzentuierungen in Ausdruck und Bedeutung – Intensivierung, Kraft, Leben. Rot ist gleichzeitig wohlig-beschützend und geheimnisvoll-zerstörerisch.

MASKEN UND KOSTÜME
Annemarie Arzberger ist fasziniert von Masken und Kostümen und was sie mit einem machen, ihrer Gabe zu wandeln. Für den Moment kann ein Zustand entstehen, der es erlaubt das „Ich“ in den Hintergrund zu rücken und das, was dem Kostüm eingeschrieben ist, zu fühlen beziehungsweise dessen Perspektive einzunehmen. So wie in der Malerei, untersuchet sie im Kreieren von Masken und Kostümen einen kultischen Aspekt. Sie sind teilweise inspiriert von alpenländischem Brauchtum und bestehen vorwiegend aus Stoff oder Pappmaché. Das Schmücken und Verzieren einer Maske ist ein wichtiger Prozess, der sowohl den persönlichen Bezug zur Maske intensiviert als auch ihre Bedeutung prägt. Masken sind wichtige Akteur*innen in Annemarie Arzbergers inszenierten Fotos, meiner Malerei, in Performances und Videoperformances.

PERFORMACE
In Annemarie Arzbergers Performanceprojekten, die das jüngste Format ihrer künstlerischen Arbeit darstellen, geht es um tragisch-komische Gestalten, verkannte Bühnenstars, vom Schicksal Gezeichnete. Viele Jahre arbeitete die Künstlerin als Puppendoktorin, wodurch eine Nähe zu dieser Art der “menschlichen“ Darstellung entstand. Ihr Interesse liegt in der Aufhebung der Geschlechtszuweisung als charakterbildendes Element einer Figur. Ihre Figuren sind queer. Die Künstlerin lässt sie mit Outfits, Schmuck und verschiedenen Haartrachten, mit Einflüssen aus Mode und Popkultur ein Eigenleben entwickeln. Im Figur-werden durchlaufen sie ihren eigenen Persönlichkeitsfindungsprozess, der auch seine Zeit dauert. Sie sind die Musen der Künstlerin: Sie tauchen in Bildern auf und werden mittlerweile auch von professionellen Puppenspieler*innen gespielt. Zusammenfassen lassen sich Annemarie Arzbergers Arbeiten wohl am besten mit dem Begriff der individuellen Mythologie.

www.annemariearzberger.com

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